Die Übergangsphase zur Menopause:

Perimenopause

Die Perimenopause ist keine Krankheit – aber sie stellt den weiblichen Körper oft vor enorme hormonelle Herausforderungen. Sie beginnt mit der nachlassenden Funktion der Eierstöcke, insbesondere durch den Verlust der Eizellreserve und -qualität, und markiert den Übergang zur Menopause – dem Zeitpunkt der letzten Menstruation.

Let's talk about Woman & Health:

Perimenopause: Hormone, Stimmung & Zyklus

In dieser Episode spricht Dr. Johannes Seidel, Gynäkologe, Hormonexperte und Mitgründer von Woman & Health mit der erfahrenen Gynäkologin und ersten Oberärztin Dr. Agnes Jäger-Lansky über die oft verwirrende Übergangszeit vor der Menopause.

• Was passiert eigentlich im Körper, wenn die Hormone ins Wanken geraten?
• Welche Symptome können auftreten – körperlich wie emotional?
• Und wie erkennt man überhaupt, dass man in der Perimenopause ist?
• Dr. Seidel und Dr. Jäger-Lansky geben fundierte Einblicke, räumen mit Mythen auf und erklären verständlich, was wirklich hinter Schlafstörungen, Brain Fog, Stimmungsschwankungen oder Zyklusveränderungen steckt – und wie man als Frau gut durch diese Phase kommt.

Jetzt anhören und den eigenen Körper besser verstehen lernen:

Was passiert in der Perimenopause?

Die Perimenopause ist definiert durch den Beginn von Zyklusveränderungen. Dabei gerät das fein abgestimmte hormonelle Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht:

Hormonelle Veränderungen in der Perimenopause

• Mehrere Eibläschen (Follikel) reifen oft gleichzeitig oder rasch hintereinander – ein Eisprung bleibt jedoch häufig aus.
• Diese unreifen Follikel produzieren viel Östrogen, aber kaum Progesteron – es entsteht ein relativer Progesteronmangel.
• Die Steuerungshormone der Hirnanhangsdrüse (FSH & LH) senden unkoordinierte Signale an die Eierstöcke und verstärken das hormonelle Ungleichgewicht.
• Die Östrogenspiegel schwanken stark – sie können phasenweise extrem hoch sein und dann abrupt abfallen.
• Progesteron fehlt, was zu unregelmäßigen, teilweise sehr starken oder ausbleibenden Blutungen sowie innerer Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen führt.
• Der Zyklus wird unregelmäßig und unvorhersehbar – mit häufigen Zwischenblutungen, verlängerten Zyklen oder monatelangem Ausbleiben.

Ein Gefühl wie hormonelle Achterbahn:
Viele Frauen erleben diese Phase als eine der emotional und körperlich forderndsten Zeiten in ihrem Leben. Die typischen Beschwerden sind oft wechselhaft und schwer greifbar – manchmal verschwinden sie, um Wochen später umso stärker zurückzukehren.

Typische Beschwerden in der Perimenopause

Frauen mit prämenstruellem Syndrom (PMS) oder zyklusabhängigen Stimmungsschwankungen in früheren Lebensphasen sind besonders anfällig. Eine gezielte Diagnostik und individuelle Begleitung durch erfahrene gynäkologische Hormonexpert:innen ist in dieser Phase besonders wichtig – um die Lebensqualität zu erhalten und Beschwerden gezielt entgegenzuwirken.

Die Symptome sind vielfältig und können sich von Monat zu Monat verändern – von hormonell getriebenem Hochgefühl bis zu massiven Stimmungstiefs:

1. Zyklusstörungen: kürzere, längere oder ausbleibende Zyklen
2. Stärkere, lange anhaltende Regelblutungen, Schmierblutungen
3. Brustspannen, empfindliche oder geschwollene Brüste
4. Zunahme von Menstruationsschmerzen
5. Schlafstörungen, v. a. durch nächtliche Hitzewallungen
6. Blutdruckschwankungen, Herzrasen (Palpitationen)
7. Unkontrollierte Gewichtszunahme trotz Sport und Diäten – v. a. viszerales Bauchfett
8. Migräne, zyklusabhängige Kopfschmerzen
9. Stimmungstiefs, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, depressive Episoden, geringe Belastbarkeit
10. Heißhungerattacken, Zunahme von Bauchfett
11. „Brain Fog“, Konzentrationsschwäche, Energiemangel
12. Gelenkbeschwerden, Libidoverlust, PMS-ähnliche Symptome

Unsere Diagnostik in der Perimenopause bei Woman & Health

Vor jeder Therapie steht eine fundierte Analyse. Wir führen eine umfassende gynäkologische und hormonelle Diagnostik durch – individuell abgestimmt auf Ihre Beschwerden, Lebensphase und Risikofaktoren.

Gynäkologische Untersuchung & Ultraschall

• Untersuchung der äußeren und inneren Genitalien inkl. Scheidenschleimhaut und Beckenbodenstatus
• Vaginalultraschall zur Einschätzung:
  • der follikulären Restaktivität (Hinweis auf verbleibende Eizellreserve)
  • der Gebärmutterschleimhaut (z. B. Hyperplasie, Atrophie)
  • zur Frühdiagnostik von Veränderungen an Gebärmutter und Eierstöcken
• Optional: PAP-Abstrich, HPV-Testung, Infektionsscreening

Hormonstatus (Standardanalyse)

• FSH, LH
• 17β-Östradiol, Progesteron
• Gesamt-Testosteron, freies & bioverfügbares Testosteron, DHEA-S (optional)
• Prolaktin, SHBG
• TSH, fT3, fT4, ggf. TPO-Antikörper
• Optional: Pregnenolon, IGF-1, Serotonin

Optional: Metabolisches Profil & Körperanalyse

• Insulinresistenz: Nüchterninsulin, -glukose, HOMA-Index, HbA1c
• Lipidprofil: Gesamtcholesterin, HDL, LDL, Triglyzeride, Non-HDL, Apo B
• Lipoprotein(a): genetisches Risiko
• Blutbild, Leber- & Nierenwerte, Vitamin D, Eisenstatus
• Optional: Omega-3-Index, Mineralstoffvollblutanalyse
• Körperzusammensetzung:
  • BMI, Taille-Größe-Verhältnis, Körperfettmessung
  • Knochendichtemessung bei Osteoporose-Risiko

Wichtig: Die Diagnostik erfolgt bei Woman & Health stets individualisiert und evidenzbasiert – auf Ihre Ziele und Beschwerden abgestimmt.

Individualisierte Therapieansätze

Die Perimenopause erfordert keine Standardtherapie. Bei Beschwerden ist eine individualisierte Hormontherapie notwendig – flexibel und abgestimmt auf Symptomatik, Laborwerte und Lebensstil.

Unsere Optionen:

• Gezielte Ruhigstellung der Eierstöcke: Durch moderne Gestagene kann die hormonelle Achterbahnfahrt gestoppt werden – besonders effektiv bei starken Schwankungen.
• Bioidentische Hormone: In niedriger, individualisierter Dosierung – bei Bedarf mit Östrogen, Progesteron, Testosteron, Pregnenolon, 5-HTP etc. Besonders hilfreich bei Schlafstörungen, Stimmungstiefs, Libidoverlust.
• Flexible Therapiekonzepte: Wechsel zwischen Mikrodosierungen bioidentischer Hormone, Phasenbehandlungen mit Gestagenen oder kombinierten Ansätzen – regelmäßig kontrolliert.
• Gewichtsmanagement: Inkretintherapie (GLP1/GIP-Analoga), gezielte Ernährung, Mikronährstoffe (z. B. Magnesium, B-Vitamine, Omega-3, Vitamin D, Kreatin, Inositol)

Unser Ziel: Mehr Lebensqualität – weniger Beschwerden

Die Perimenopause ist eine Herausforderung – aber auch eine Chance für ein neues Körperbewusstsein. Mit Fachkompetenz, Empathie und Erfahrung begleiten wir Sie durch diese Phase. Wir schaffen hormonelle Balance, minimieren Beschwerden und helfen Ihnen, Ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.

Vereinbaren Sie jetzt Ihren persönlichen Hormonberatungstermin – individuell, medizinisch fundiert, empathisch.