Androgene – dazu gehört vor allem Testosteron – sind Steroidhormone, die sowohl im männlichen als auch im weiblichen Körper vorkommen. Auch wenn sie oft als „männliche Hormone“ bezeichnet werden, spielen sie für Frauen eine entscheidende Rolle in vielen Körperfunktionen.

Bei Frauen werden Androgene in der Nebennierenrinde, den Eierstöcken und im peripheren Gewebe (z. B. Haut, Fettgewebe, Muskulatur) gebildet. Mengenmäßig sind Androgene sogar die vorherrschenden Sexualhormone im weiblichen Körper – nur werden sie zu einem Teil in Östrogene umgewandelt.
Androgene = häufigste Sexualhormone der Frau | In der Prämenopause liegen Androgenspiegel ≈ 3–5× höher als Östrogene, in der Postmenopause sogar bis zu 10×. |
Bildung aus drei Quellen | ca. 25 % Ovar, 25 % Nebennierenrinde, ≈ 50 % periphere Konversion in Haut/Fett/Muskel. |
Ohne Testosteron kein Östrogen | Östrogene entstehen in Gewebe vor allem Fettgewebe aus Androgenen über das Enzym Aromatase |
Wirkung | Anabol (Muskel, Knochen, Bindegewebe), dopaminerg (Antrieb, Stimmung, Libido), reproduktiv (Follikelreifung/Ovulation). |
Diagnostik ist komplex | Testosteron (gesamt & frei) immer zusammen mit SHBG interpretieren; In die Hand von Hormonspezialist:innen. |
Therapie | Evidenzbasiert nur bei Libidoverlust in der Postmenopause (HSDD- hypoactive desire disorder niedrig dosiert, transdermal, mit regelmäßigen Blutkontrollen. |
DHEA | Keine Evidenz für Anti-Aging/Performance; Ausnahmen: Libidoverlust unter Pille, lokale Vaginalanwendung (Prasteron) bei Atrophie. |
Androgene wirken auf zahlreiche Systeme im Körper und tragen wesentlich zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden bei:
Alle Androgene (männliche Sexualhormone) entstehen – wie auch die weiblichen Geschlechtshormone – aus Cholesterin. Aus dieser gemeinsamen Ausgangssubstanz werden in mehreren Schritten verschiedene Hormone gebildet:
Cholesterin → Pregnenolon → 17-OH-Pregnenolon → DHEA → Androstendion → Testosteron → DHT (Dihydrotestosteron)
Diese Umwandlungsschritte finden in unterschiedlichen Organen statt:
Ein Großteil des Testosterons im Blut ist an Transportproteine gebunden – vor allem an das Sexhormon-bindende Globulin (SHBG).
Nur etwa 2 % liegen frei und biologisch aktiv vor. Dieser freie Anteil ist entscheidend für die tatsächliche Wirkung im Körper, da nur freies Testosteron an die Rezeptoren in den Zielgeweben binden kann.
Androgene sind keineswegs nur „männliche“ Hormone – sie spielen auch bei der Frau eine entscheidende physiologische Rolle in zahlreichen Körperfunktionen. Sie beeinflussen sowohl den Stoffwechsel, die Körperstruktur als auch das seelische Wohlbefinden.

Testosteron wirkt anabol, das heißt aufbauend und strukturerhaltend.
Es unterstützt den Muskelaufbau, stärkt die Knochen und sorgt für eine gute Bindegewebs- und Hautelastizität.
Dadurch trägt es zu einer strafferen Figur, einer günstigen Körperzusammensetzung und insgesamt zu einem jugendlicheren Erscheinungsbild bei.
Ein großer Teil der Wirkung von Testosteron entsteht erst durch seine Umwandlung in Dihydrotestosteron (DHT).
Diese Umwandlung erfolgt im peripheren Gewebe – also direkt in der Haut, in Haarfollikeln, im Bindegewebe und im Bereich der äußeren Genitalien – mithilfe des Enzyms 5-α-Reduktase.
DHT ist das stärkste und wirksamste Androgen und entfaltet dort, wo es gebildet wird, seine lokale Wirkung.
Es ist wesentlich verantwortlich für:
Nicht alle Frauen reagieren gleich auf Testosteron oder DHT. Das liegt daran, dass sich die Aktivität der Enzyme (vor allem der 5-α-Reduktase) und die Empfindlichkeit der Androgenrezeptoren von Mensch zu Mensch unterscheiden.
Manche Frauen haben also eine stärkere lokale Wirkung, obwohl ihre Blutwerte völlig im Normbereich liegen.
Androgene wirken auch im zentralen Nervensystem:
Sie fördern Motivation, Konzentration, Energie und Stimmung – und steigern die sexuelle Lust (Libido).
Viele Frauen berichten, dass sie sich mit einem ausgeglichenen Testosteronspiegel energetischer, fokussierter und belastbarer fühlen.
Androgene spielen zudem eine zentrale Rolle bei der Eizellreifung. In den Eibläschen (Follikeln) werden sie durch Enzyme in Östrogene (Estradiol) umgewandelt – ein entscheidender Schritt für die Reifung der Eizellen und einen regelmäßigen Zyklus. Ohne ausreichende Androgenproduktion kann kein ausreichender Östrogenspiegel und damit keine normale Follikelreifung stattfinden.
DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein schwach wirksames Androgen, aber mengenmäßig das häufigste im weiblichen Körper. Es wird vor allem in der Nebennierenrinde gebildet und dient als Vorstufe für die Bildung stärker wirksamer Androgene wie Androstendion und Testosteron. Über diese Umwandlung trägt DHEA wesentlich zum hormonellen Gleichgewicht und zur Gesundheit von Haut, Muskulatur, Knochen und Libido bei.

Auch Frauen benötigen Testosteron – in deutlich geringeren Mengen als Männer, aber mit großer Bedeutung für Sexualität, Energie, Stimmung, Muskelkraft und allgemeines Wohlbefinden.

Mit zunehmendem Alter, insbesondere nach den Wechseljahren, sinkt der körpereigene Testosteronspiegel deutlich. Das kann zu nachlassender sexueller Lust (Libidoverlust), Erschöpfung, Antriebslosigkeit oder verminderter Lebensfreude führen.
Die wissenschaftlich belegte Hauptindikation ist die sogenannte HSDD (Hypoactive Sexual Desire Disorder) – also ein ausgeprägter Verlust der sexuellen Lust bei postmenopausalen Frauen, der als belastend empfunden wird.
Bei sorgfältig ausgewählten Patientinnen kann eine niedrig dosierte Testosteron-Therapie die sexuelle Lust, Energie und Stimmung deutlich verbessern.
Bei Woman & Health wird Testosteron ausschließlich in niedriger Dosierung als transdermales Gel (also über die Haut) eingesetzt.
Die Wirkung tritt meist nach 4–6 Wochen ein. Viele Frauen berichten über mehr Energie, Lebensfreude, Libido und Körperkraft. Um die Balance zu halten, wird vor Beginn der Therapie häufig ein eventuell bestehender Östrogenmangel ausgeglichen, da Östrogene selbst bereits zu einer besseren Schleimhautbefeuchtung (Lubrikation) und gesteigerten sexuellen Empfindsamkeit beitragen.

Während der Behandlung erfolgen regelmäßige Blutkontrollen, um die Testosteronspiegel (gesamt und frei) sowie das SHBG (Sexhormon-bindende Globulin) zu überprüfen. Auch mögliche Nebenwirkungen wie leichte Hautunreinheiten, vermehrte Behaarung oder Veränderungen des Haarwuchses werden beobachtet. Ziel ist eine harmonische Hormonbalance, die Wohlbefinden und Sexualität stärkt – ohne maskulinisierende Effekte.
DHEA – was (nicht) belegt ist

Androgene – wie Testosteron und DHEA – sind essenzielle weibliche Sexualhormone und mengenmäßig sogar die häufigsten Geschlechtshormone im Körper der Frau.
Da Diagnostik und Therapie komplex sind und individuelle hormonelle Zusammenhänge berücksichtigt werden müssen, gehört die Beurteilung in die Hand erfahrener Hormonspezialist:innen.
Die Testosterontherapie ist wissenschaftlich nur bei verminderter sexueller Lust (HSDD) nach der Menopause belegt. Sie wird niedrig dosiert, transdermal (über die Haut) und stets mit regelmäßiger ärztlicher Kontrolle durchgeführt.
DHEA hat in der Anti-Aging-Medizin keine gesicherte Evidenz. In Einzelfällen kann es jedoch sinnvoll sein – etwa bei Libidoverlust unter hormoneller Verhütung oder zur lokalen Vaginaltherapie. In der Diagnostik dient DHEA außerdem als Marker für die Nebennierenfunktion
Unsere Hormonexpert:innen bei Woman & Health sind auf die Diagnostik und individuelle Therapie hormoneller Veränderungen spezialisiert – insbesondere in der Perimenopause und Menopause.
Vereinbaren Sie einen Termin für eine persönliche Hormonberatung, um Ihre Balance, Energie und Lebensfreude wiederzufinden.




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